LISTE Schulen zur Hospitation

Club of Rome Schule: Thomas-Strittmatter-Gymnasium in St.Georgen

Kontakt (Schulleiter): dirtsg-st.georgen@t-online.de

Unser Ansprechpartner vor Ort war Peter Braun, der auch die Studenten des Praxissemesters betreut.
Das TSG ist eine von 16 Club of Rome Schulen in Deutschland. Um das Konzept der CoR Schulen zu verstehen, muss man die Grundgedanken des Club of Rome kennen. Der CLUB OF ROME ist eine interdisziplinäre, globale „Denkfabrik“, die globale Zusammenhänge erkennt und auf nachhaltiges Handeln, das im Einklang steht mit der Verfügbarkeit der natürlichen Ressourcen zielt. Es zählt das Motto: Global denken, lokal handeln
Beim TSG wird dieses Konzept auf verschiedene Weise umgesetzt.
Zum Beispiel nehmen verschiedene Klassenstufen an einem weltweiten Wiederaufforstungsprojekt des CoR teil, bei dem innerhalb mehrer Jahre insgesamt 2 Millionen neue Bäume gepflanzt werden sollen. Damit soll aktiv gegen den Klimawandel gearbeitet werden. In der Umgebung von St.Georgen wurden so über 300 Bäume gepflanzt.
Unser persönlicher Eindruck: wir wurden sehr herzlich begrüßt, herumgeführt und hatten die Möglichkeit, bei verschiedenen Klassen zu hospitieren. Herr Braun war sehr hilfbereit und hat all unsere Fragen geduldig beantwortet. Selbst der Direktor, Ralf Heinrich, hat uns in sein Büro gebeten und sich 1 ganze Stunde für uns Zeit genommen. Außerdem haben wir noch Schülerinterviews durchgeführt.
Das TSG war vor der CoR Zertifizierung 2009 ein "ganz normales" Gymnasium und ist so immer noch in einer Entwicklung, das "Alternative" des CoR Konzepts zu vertiefen und so das Profil der Schule zu schärfen.

Ein Beitrag von Anne Gaida, Sami Löfgren und Laura Hecker

Schulbesuch Montessori-Zentrum ANGELL

Montessori-Zentrum ANGELL in Freiburg (bis Unterstufe)

Montessori Zentrum ANGELL Freiburg e.V.
Mattenstraße 1, 79100 Freiburg

http://www.angellnet.de/

"Die Selbstentfaltung ist die höchste Lust des Kindes." – Maria Montessori

Wie schon das Zitat Maria Montessoris zeigt, wird am Montessori-Zentrum ANGELL besonders in der Grundschule bis hin zu 6. Klasse Wert darauf gelegt, den Kindern eigenständiges Arbeiten und Lernen beizubringen. Da alle Kinder unterschiedlich schnell lernen, haben sie in der Freiarbeit die Möglichkeit das Thema ihrer Wahl mit ihrem eigenen Tempo zu bearbeiten. In der Freiarbeit dürfen die Kinder sogar bestimmen wo und wie sie gerne arbeiten möchten. Zusätzlich gibt es in einer Stufe der Grundschule Schüler dreier Jahrgänge. Die Schüler sollen so lernen sich gegenseitig zu helfen. Fehlende Unterrichtsinhalte werden durch auf die Freiarbeit folgenden Unterricht abgedeckt. Der Schulalltag besteht sozusagen aus individuellem und aus vorgesetztem lernen. Dieses Konzept macht einen heiteren Eindruck und scheint sehr gut zu funktionieren. Ab der 5. Klasse sind die Schüler allerdings mit einigen Regeln konfrontiert die sie vorher nicht gekannt haben. So kann es in einer 5. oder auch noch 6. Klasse schon einmal etwas unruhig zu gehen und das allein aus dem Grund, weil sich die Schüler noch nicht daran gewöhnt haben, im Unterricht sitzen zu bleiben, oder ihr benötigtes Unterrichtsmaterial irgendwo auf dem Flur in einem abschließbaren Regal liegt. Noch nennenswert sind die Profilfächer, die ab der 5. Klasse angeboten werden. Je nach Interesse und Begabung werden die Kinder hierbei in speziellen Profilen (Kunstprofil, Sportprofil, sprachliches Profil, naturwissenschaftliches Profil) unterrichtet. Je nach Profil werden bestimmte Schwerpunkte gesetzt.
Der Besuch an der Grundschule bis zur Unterstufe des Montessori-Zentrum ANGELL in Freiburg war sehr informativ. Außerdem herrschte ein sehr harmonisches Klima zwischen Lehrern und Schülern aber auch allgemein unter den Schülern gleicher und verschiedener Klassen und Klassenstufen. Als staatlich anerkannte Schule bietet das ANGELL sicherlich eine gute Alternative zu anderen staatlichen Schulen.

Das Kinderlernhaus Ebnet

Besuch im Juni 2010
Kontaktperson: Frau Ringelmann

KinderLernHaus e.V.
Hirschenhofweg 14
79117 Freiburg
Telefon: 0761 - 595 36 33
Mail: ringelmann@kinderlernhaus.de
http://www.kinderlernhaus.de

Die Institution:

Das Kinderlernhaus gibt es seit 2007. Anfangs besuchten 8 Kinder die Einrichtung. Heute sind es 40 Kinder, die in den selben, für alle Kinder frei zugänglichen Räumen Kindergarten und Grundschule durchlaufen. Der Übergang zwischen dem „Kindergartenkind-Sein“ und dem „Grundschulkind-Sein“ ist daher fließend. Entscheidend ist der individuelle Entwicklungsstand des Kindes, nicht sein Alter. Die Pädagogische Ausrichtung folgt dem Montessori-Gedanken.
Eine Vergrößerung der Schule sei vorerst nicht vorgesehen, in Zukunft denkbar, so die Leiterin. Die Gruppe der Kinder ist auch nach Begabung heterogen. Zwei Kinder sind geistig beeinträchtigt.
Erst ab September 2010 werden Zuschüsse aus Landesmitteln bewilligt. Bisher mussten die Gehälter der 5 Lehrkräfte, das Schulmaterial, Mittagessen etc. von den Eltern bezahlt werden. Der Monatsbeitrag liegt bei 260 Euro. Der Übergang in weiterführende Schulen verlaufe problemlos. Die Kinder seien gut darauf vorbereitet, so Frau Ringelmann, die Leiterin.

Das Lernen:
Gelernt werden die Schulfächer (Mathematik, Deutsch und Englisch) und besonders Soziale Kompetenzen. Es gibt keine festen Klassenzimmer. Die Kinder treffen sich in verschiedenen Lernzimmern, wo sie sich gemeinsam geistig und körperlich austoben und zu bestimmten Zeiten auch ausruhen können. Es gibt insgesamt acht solcher Lernzimmer.
Das Lernmaterial ist stark auf praktisches und spielerisches Lernen ausgerichtet und nicht so sehr an die Buchform gebunden. Dennoch spielen Bücher eine wichtige Rolle. Die Bibliothek dient der eigenständigen Informationssuche und gleichzeitig als Ruheraum.
Auch Wochenpläne werden angewandt. Jedes Kind muss ein Wochenprojekt wählen. Donnerstags wird die Wochenaufgabe präsentiert. Deutsch und Mathematik sind Pflichtfächer. Jeden Freitag gibt es für die Grundschulkinder darin einen Test ohne festes Zeitlimit. Der Test wird nicht benotet aber es gibt immer eine Rückmeldung darüber, ob das Thema bereits beherrscht wird oder noch nicht.
Zeugnisse gibt es halbjährig. Alle Kinder bekommen ein staatliches Zeugnis. Dazu gehört immer ein schriftliches Zeugnis und für die Grundschulkinder eine sehr differenzierte Benotung in insgesamt 20 Bereichen. So gibt es beispielsweise im Fach Deutsch Noten für Lesen, Schreiben und das Schreiben nach Regeln.

Martin Hettinger
martinabi06@gmx.net

freie waldorfschule st. georgen, freiburg

besuch im juli 2010, ansprechpartner: herr gussmann

kontakt:

Waldorfschulverein Breisgau e.V.
Bergiselstr. 11
79111 Freiburg im Breisgau

Tel: 0761 - 89 64 20 - 11 0761 - 89 64 20 - 11
Fax: 0761 - 89 64 20 - 20
eMail: sekretariat@fws-st-georgen.de

nachdem wir unsere anfrage an das sekretariat der schule geschickt hatten, wurde unsere mail weitergeleitet an herrn gussmann. dieser zeigte sich offen und antwortete umgehend. so wurde unser terminvorschlag sofort angenommen und der schulbesuch war geregelt.
wir haben uns im eingangsbereich der schule mit herrn gussmann getroffen. er hat uns etwa zwei stunden lang das ganze schulgelände gezeigt und viel dazu erzählt. im gespräch hatten wir gelegenheit alle fragen, die wir uns vorher gestellt haben beantwortet zu bekommen.
herr gussmann und die ganze schule zeigten sich uns gegenüber sehr aufgeschlossen und lebendig und fragten uns nach unseren beweggründen für den schulbesuch. gerne hätten wir noch den eurythmieunterricht besucht, allerdings war der lehrer ausgerechnet an diesem tag krank.
insgesamt ein interessanter und kurzweiliger vormittag, an dem es weniger um fakten zur schule, als vielmehr um hintergründe und verständnisse des konzepts und der ideen der waldorfpädagogik ging. wir haben einen sehr positiven eindruck von unserem besuch mitgenommen.

claudia conrady, sebastina gerdung

Ipso – Haus des Lernens Basel

Besuch im Mai 2010

Kontakt:

http://www.ipso.ch/

ipso Haus des Lernens
Eulerstrasse 55
4051 Basel
Tel. +41 (0)61 560 30 00
Fax. +41 (0)61 560 30 01

E-Mail: info@ipso.ch

Der Schulbesuch:

Der Besuch dauerte nur eine gute Stunde, hat aber Einblicke in den Schulalltag gewährt und Diskussionen mit dem Lehrer, der uns durch die Schule geführt hat, ermöglicht. Wir wurden freundlich empfangen und der Lehrer hat uns das Konzept der Schule erklärt, wobei wir uns zusätzlich mit Hilfe von Broschüren einen Überblick verschaffen konnten. Kerngedanke des Schulkonzeptes ist die Förderung autonomen Lernens. Die Schule verfügt daher über ein "Lernatelier", in dem die Schüler ihr Lernen eigenständig organisieren und durchführen können, wobei sie durch die Lehrer bei Bedarf betreut werden. Die Arbeit im Lernatelier macht etwa ein Drittel bis die Hälfte des Schulalltags aus. Der Rest der Schulzeit besteht im Wesentlichen aus "Inputs", bei denen hauptsächlich in Form von Frontalunterricht Informationen vermittelt werden. Die Inputstunden finden in Lernteams statt - Gruppen von ca. 12 Schülern, eingeteilt nach Leistungsniveau. Beim Rundgang konnten wir zwei solcher Inputstunden sowie das Lernatelier kurz besuchen, lernten die moderne Austattung (Powerpoint statt Kreidetafel) kennen und bekamen einen Eindruck von den Aufenthaltsräumen.
Neben dem autonomen Lernen ist eine weiterere zentrale Leitidee der Schule die gestaltete Lernumgebung und -atmosphäre. Dazu sollen neben der offenen und transparenten Architektur auch die geringe Schüleranzahl, sowie ein respektvolles Miteinander beitragen. 40 bis 50 Schüler lernen im Haus des Lernens und werden dabei von 6 Lehrern betreut. Auch die Tatsache, dass jeder Schüler einen eigenen Schulschlüssel bekommt und auch bis spät abends noch Zugang zur Schule hat, soll zu einer Kultur des Vertrauens und der sozialen Verantwortung beitragen.
Das Schulgeld beträgt etwa 20.000 Schweizer Franken pro Jahr. Bei einem Drittel der Schüler im Haus des Lernens wird das Schulgeld vom Staat übernommen, besonders bei solchen Schülern, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten oder Ähnlichem in Regelschulen nicht angemessen betreut werden konnten.
Die Schule bietet Unterricht vom 5. bis zum 9. Schuljahr an. Darüber hinaus gibt es ein "Brückenjahr" als 10. Schuljahr, in dem die Schüler gezielt auf das Berufsleben oder auf eine weiterführende Schule vorbereitet werden.

Im Großen und Ganzen erschien uns das Konzept der Schule interessant und sinnvoll, wir zweifelten jedoch ein wenig daran, ob die Schule auch in der Praxis ihren Ansprüchen gerecht werden kann. So sprachen wir auch in der Diskussion mit dem Lehrer über die Grenzen autonomen und eigenmotivierten Lernens und inwieweit sich eine Reformschule von ihren reinen Idealen entfernen muss, um in der Praxis funktionieren und bestehen zu können.

Sylvia Kratochvil, Britta Krauter, Kristofer Winkler

Heinrich-Hoffmann-Schule in Riegel

Schule für Erziehungshilfe im Jugendhilfezentrum St. Anton in Riegel

Zeitraum:
Mittwoch, den 10.06.09

unser Ansprechpartner:

Herr Eisele, Schulleitung@HeinrichHoffmann-Schule.de

Die Schule:
Die Schule repräsentiert ein Teil des Jugendhilfezentrums St. Anton, wo insgesamt 61 Kinder und Jugendliche betreut werden können. Die meisten Schüler1 wohnen in einer von drei stationären Wohngruppen, die sich ebenfalls auf dem Gelände der Schule befindet. Die Schule bietet für die verschiedenen Mädchen und Jungen unterschiedliche Hilfestellungen, was die individuelle Förderung jedes Schülers ermöglicht. Die Schule umfasst Grund, Haupt und Förderschulklassen, in denen die Kinder und Jugendlichen, dank eines durchschnittlichen Betreuungsschlüssels von etwa drei zu eins, intensive Hilfe erhalten. Außerdem werden etwa acht Jungen in einem geschlossenen Bereich intensiv betreut, da sie sich und Andere gefährden könnten.

Unser Eindruck und unsere Erfahrung:
Zum Hospitieren wurden wir von dem netten Schulleiter Herr Eisele in den Hauptschulzweig und den intensivpädagogischen Bereich eingeteilt.
Herr Eisele hat keine Möglichkeit ausgelassen bei seinen Kollegen zu erwähnen, dass wir Gymnasial-Lehramtsstudenten sind. Es war wohl was besonderes...

Hauptschulzweig:
Ich konnte einen Vormittag lang in einer Klasse mit Schülern der fünften und sechsten Stufe verbringen.
Ich fand es sehr lehrreich, Einblicke in eine Schulform zu bekommen, deren Schüler wesentlich weniger privilegiert sind als ich es bin. So habe ich erfahren, dass circa 80% der Schüler Beruhigungsmittel bekommen, um überhaupt lernen zu können und das dann auch nur zwei bis vier Stunden am Vormittag. Außerdem war ich sehr beeindruckt, dass es in unserem Bildungssystem so intensive Betreuung für bedürftige Schüler gibt. So waren in meiner besuchten Klasse zwei Lehrer für zehn Kinder zuständig.
Der eine, sehr humorvolle Lehrer hatte eine Haltung, wie man sie wohl nicht an einem Gymnasium finden wird, weshalb sie mir etwas fremd, jedoch zugleich auch sympathisch war. Er meinte sein Ziel sei es nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern den Menschen in seiner Einzigartigkeit zu akzeptieren, zu verstehen und zu aller erst nach seinen Stärken zu suchen. Auf diesen soll man aufbauen, anstatt nach Fehlern zu suchen, welche man beheben muss. Dies ist der lösungsorientierte Ansatz (LOA), nach welchem die Heinrich-Hoffmann-Schule lehrt.

Der Intensivpädagogsche Bereich:
Entegen aller Vorurteile, die angesichts der Unterbringung der Jugendlichen in einem beinahe gefängnisartigen Sicherheitsbereich entstehen, erwartete mich eine Gruppe von aufgeschlossenen Jungen, mit denen ich schnell ins Gespräch kam. Zu allererst wunderte ich über den bereits erwähnten Betreuungsschlüssel, der zum einen aus den Lernschwierigkeiten der Jugendlichen resultiert, zum anderen aber auch eine wichtige Sicherheitsmaßnahme darstellt. Obwohl die Jungen in diesem geschützten Rahmen sich in der Regel schnell positiv entwickeln, darf ihr Aggressionspotential nicht unterschätzt werden. So bestehen die drei Klassen dieses Bereiches aus höchstens vier Schülern. In der Eingangsklasse werden Heranwachsende, die wie so viele in dieser Einrichtung schon lange oder gar noch nie regelmäßig die Schule besucht haben, wieder an die Situation im Klassenzimmer gewöhnt.
Für jede erfolgreich absolvierte Schulstunde erhalten die Jungen bis zu zwei Punkte, die sie sammeln und dann gegen eine angenehme Aktivität eintauschen können. Deshalb sieht man auch während des Unterrichts Jugendliche beim Fußball spielen, Video schauen oder Computer spielen. Dadurch entsteht eine eher unruhige Atmosphäre, die nicht gerade zu einer besseren Konzentration beizutragen scheint. Solch eine Wertung basiert aber auf einem völlig anderen Verständnis von Schule mit hochgesteckten Zielen, die hier niemals verwirklicht werden könnten. Die Jungendlichen stammen aus zerrütteten Familienverhältnissen, haben zahlreiche unfreiwillige Schulwechsel und häufig auch Klinikaufenthalte hinter sich. Durch den unregelmäßigen Schulbesuch mangelt es hier an elementaren Fähigkeiten wie Lesen und Schreiben. Einige Schüler gelten so auch im Jugendalter nahezu als Analphabeten, können also dem Unterricht der entsprechenden Klassenstufe nur teilweise folgen. Aus dieser Frustration resultiert nicht selten aggressives Verhalten oder Schulverweigerung.
Ein Zwölfjähriger erlernte in meiner Anwesenheit verschiedene Buchstaben, wofür er ein Deutschbuch der ersten Klasse verwendete. Der Eifer des Jungen zeigte mir, dass er hier die Förderung erfährt, die er benötigt um einen Schulabschluss zu erhalten, ohne den er niemals einen Beruf erlernen könnte.
In der bereits erwähnten Vorbereitungsklasse sollen die Jungen für die Regelschule oder den offenen Bereich der Einrichtung befähigt werden. Einer der vier Schüler hatte zu meiner Überraschung sogar einen Ausbildungsplatz in Aussicht. Sein Lehrer äußerte sich jedoch kritisch, da der Neuntklässler die Autorität seines Vorgesetzten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht akzeptieren werde. So wird das grobe Beschimpfen einer Autoritätsperson in der Heinrich-Hoffmann-Schule zwar geahndet, jedoch wird dieses in einem Ausbildungsverhältnis wahrscheinlich eine Kündigung zur Folge haben.

Kontakt:

http://www.heinrichhoffmann-schule.de/

Wir sind:
Susanna, susannawegener@yahoo.de
Kadre, kadrelauri_21@hotmail.com
Christoph, chris-uni@hotmail.de
Clemens, clemens.pasch@web.de

Katholische Freie Schule Ravensburg

Katholische Schule Ravensburg
Internetadresse:
http://www.bz-st-konrad.de/
Verantwortlicher:
Andreas Müller
Ausbildungsleiter
amueller.dsn@t-online.de

Termin:
8. Juni 09; 8-14 Uhr

Art des Besuchs:
kurze Führung durchs Gebäude; Teilnahme am Morgenkreis; Teilnahme an einer Religionsstunde; abschließendes Essen in der Schulkantine

Marchtaler Plan:
Viele katholische Schulen verwirklichen den sog. Marchtaler Plan. Dieser sieht drei Elemente vor: Freiarbeit, Vernetzter Unterricht und den Morgenkreis. Der Morgenkreis findet in der Unterstufe jeden Montag in der ersten Stunde statt. Er dient den Schülern zu Besinnung, der Lehrer hat große Freiheit, wie er die Stunde gestaltet - er kann auch einfach nur die Schüler erzählen lassen, was sie so in den Ferien gemacht haben, er kann Spiele machen oder sonstiges. Freiarbeit gibt es in allen Jahrgängen. Der Vernetzte Unterricht beleuchtet Themen aus der Perspektive von verschiedenen Fächern, wie z.B. Biologie, Erdkunde, Geschichte. D.h., dass ein Thema, wie z.B. Gletscherseen in BW, 6 Schulstunden pro Woche von einem Lehrer unterrichtet wird, der das Thema dann von den verschiedenen Fächern her behandelt. Es hat den Vorteil, dass die Schüler zum jeweiligen Lehrer ein besseren Draht bekommen können, sowie, dass sich die Schüler besser auf ein Thema einlassen können und mehr Zeit haben, dieses Thema aus verschiedenen Blickrichtungen zu vernetzen.

Ablauf:
Die Terminabsprache war sehr einfach und am Morgen um 8 Uhr habe ich direkt den Herrn Müller begrüßen können. Ich bin dann direkt mit einem anderen Religionslehrer in den sog. Morgenkreis einer fünften Klasse. Für mich als Theologiestudent war es auch interessant, dass jede Klasse morgens zu Beginn der ersten Stunde ein Gebet spricht.
Im Morgenkreis hat der Lehrer jedenfalls ein Spiel gemacht, bei dem man mit geschlossenen Augen die Form eines Steins wiedererkennen musste. Er hat dieses Spiel mit einem kurzen Text der Einzigartigkeit jedes Menschen verbunden. Der Morgenkreis wird traditionell oft für etwas besinnliches verwendet, vor allem am Montagmorgen zum Wochenbeginn. Manchmal handelt es sich auch nur um ein Erzählen, was man in den Ferien getan hat.
Die Religionsstunde, die ich nach einer kurzen Führung durch das gut ausgestattete Gebäude besuchen konnte, war ebenfalls aufschlussreich. Sobald man von außen das Geschehen betrachten kann, kann man sich die Sache mit dem Lehramt endlich auch mal plastisch vorstellen.
Nach einem kurzen Reflexionsgespräch beim Mittagessen war der Tag beendet.

Tipp:
Die Lehrer sind sehr freundlich. Man bekommt auch einen guten Einblick in die Unterrichtsatmosphäre und in die besondere Ausrichtung der Schule. Ich würde im Nachhinein lieber einmal an eine Problemschule gehen und sie besichtigen, weil man dort mal mit einer anderen Form der Realität konfrontiert wird. In der katholischen Schule, in der ich war, läuft eben alles sehr sanft ab und ein so gutes Verhältnis von Lehrern zu Schülern dürfte eher selten sein. Um sich also auch auf die Härten des Berufes vorzubereiten, empfehle ich Problemschulen...

Hospitation von: Stefan Michel
Verfasser: Stefan Michel

Schule Schloss Salem

Ort:
88682 Salem, Schloß Salem 1

Zeitraum der Hospitation:
18. Juni 2009

Teilnehmer:
Malte Bürgel, Raphael Konrad, Peter Blaurock, Matthias Müller, Julius Heinzmann

Ansprechpartner vor Ort:
info@salem-net.de
Zentrale: Tel. 07553-919-0
konkret bei uns Sekretariat Mittelstufe:
Tel. 07553-919-342
(Herr Wimmer)

Beschreibung der Schule:
Schloss Salem ist ein Internat mit gut 700 Schülern. Gegründet wurde es von Kurt Hahn. Seine sieben Gesetze für die Salemschüler von 1930 sind heute immer noch wichtige Richtlinien in der Erziehung und Bildung der Kinder.
1) Gebt den Jugendlichen Gelegenheit, sich selbst zu entdecken.
2) Sorgt dafür, dass Jugendliche Erfolg und Niederlage erleben.
3) Schafft den Jugendlichen Gelegenheiten, sich über die gemeinsame Sache selbst zu vergessen.
4) Schafft Zeiten des Schweigens - Schafft Raum für Sammlung.
5) Übt die Vorstellungskraft, die Fähigkeit vorauszuschauen und zu planen.
6) Nehmt Spiel und Sport ernst, aber lasst sie nicht beherrschend sein.
7) Befreit die Kinder der Reichen und Einflussreichen von dem lähmenden Bewusstsein ihrer Bevorzugung.
Das Schulgeld ist stattlich. Allerdings bekommen 20% der Schüler Nachlässe in Form von Stipendien. Wer ins Internat aufgenommen wird oder ein Stipendium bekommt, wird über Auswahlverfahren bestimmt. Nur wer fähig und willens ist bekommt den Zuschlag.
Denn das Ziel seit Gründung Salems, Herausbildung einer Leistungselite, hat sich bis heute nicht geändert.


Persönlicher Eindruck:
Wir wurden freundlich empfangen. Da es auch Schulkonzept ist sich nach außen hin zu öffnen.
Beeindruckend war, wieviel wissenschaftliche Pädagogik in der Erziehung einer Leistungselite steckt.
Wieviel Aufwand es ist, Fähigkeiten zu stärken und Kompetenzen von Kindern entwickeln zu lassen, um später überragende Leistungen in unserer Gesellschaft zu erbringen. Und ernüchternd war die Erkenntnis, dass bei dieser Ausbildung, Selektion großgeschrieben werden muss.


Links:
http://www.salem-net.de/


Mein Name & Kontaktdaten:
Julius Heinzmann, heyJul[at]web[dot]de

Birklehofbesuch 2009

Schule Birklehof
(Hinterzarten 79856 Hinterzarten, Tel. 07652 / 122-0)
Tag der Hospitation: 23.06.2009
Teilnehmer an der Hospitation: Amelie, Carla, Christian, Jana, Jeremy, Jörg, Stefan, Leonie, Stefanie

Kurzbeschreibung der Schule:
Die 1932 von und nach dem zweiten Weltkrieg 1946 wiedereröffnete Schule ist gleichzeitig Internat und staatlich anerkanntes Gymnasium, welches nicht konfessionel gebunden ist. Die Schule hat keine explizite humanistische oder naturwissenschaftliche Ausprägung; weist aber einen leichten Schwerpunkt im musischen Bereich auf und orientiert sich ideologisch stark an den reformpädagogischen Ansätzen Kurt Hahns. Rund 160 interne und 60 externe Schüler werden am Birklehof von ungefähr 40 Erziehungskräften und Lehrern betreut und unterrichtet. Der Schulträger der Schule ist der Birklehof e.V.

Daten und Fakten:
Das durch ein paritätisches Team geleitete Internat liegt im schönen Südschwarzwald oberhalb des Höllentals ungefähr 25 Kilometer von Freiburg entfernt. Dem Land Baden-Württemberg folgend, werden die Schüler in Klassenstärken von durschnittlich 15 und maximal 24 (was sehr selten vorzukommen scheint) Schülern unterrichtet. Sie können nach 8 Schuljahren das baden-württembergische Zentralabitur ablegen. In der fünften Klasse beginnen die Schüler das Fach Englisch zu belegen, in Klasse 6 können sie sich zwischen Französisch und Latein entscheiden. Ein Entscheidungsjahrgang ist weiterhin die Klasse 8, in welcher die Schüler wählen, ob sie ein naturwissenschaftliches oder französisch geprägtes Profil belegen wollen. In der 8/10 Klasse haben sie dann die Möglichkeit, Griechisch mit dem Abschluss des Graecums anzufangen. Fünf vierstündige Kurse bilden den Kernunterricht am Birklehof. Diese Fächer sind Deutsch (1), eine Fremdsprache, die ab der 8. Klasse erlernt wurde (2), Mathematik (3), eine weitere Fremdsprache oder eine Naturwissenschaft (4) und zuletzt ein weiteres im Angebot des Birklehofs enthaltenes Fach (Englisch, Französisch, Chemie, Physik, Geschichte, Musik oder Bildene Kunst) (5). Zweistündige zu belegende Pflichtkurse, sofern nicht vierstündig gewählt, sind Geschichte, Gemeinschaftskunde, Geografie, Religion, zwei Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik), Musik bzw. Bildene Kunst und Sport. Darüber hinaus und nur für ein Jahr wählbar gibt es je nach Nachfrage noch eine Vielzahl von anderen Kursen, die zum Teil recht spezialisiert sein können, wie z.B. Literatur oder Psychologie. Weiterhin gibt es noch je nach Klassenstufe bestimmte Erweiterungsfächer im Unterrichtsprogramm; so z.B. in der 5. Klasse eine Spielstunde, das Klassenmusizieren, der Instrumentalunterricht und das textile Gestalten. Bei besoderem Bedürfnis wird eine Begabtenförderung, eine legasthenische Förderung, Nachlernkurse (ähnlich der Nachhilfe), Nachhilfe in allen Fächern, eine Schullaufbahn- und Studienberatung, Deutsch als Fremdsprache (der Birklehof beherbergt sehr viele nichtdeutsche Schüler aus aller Welt) sowie ein Konzentrations- und Entspannungstraining angeboten.

Unterrichtsalltag und Leben an der Schule:
Die externen Schüler am Birklehof besuchen das Internat wie ein normales Gymnasium; ihr Schulalltag ist allerdings durch die vielen extraschulischen Aktivitäten, die obligatorisch sind, geprägt. Daher ist auch ihr Schulalltag relativ lang. Richtig interessant ist natürlich der Alltag der rund 60 internen Schüler, die auf dem Campus lernen und leben. Diese wohnen in nach Geschlechtern getrennten Häusern auf dem Internatsgelände. Sie sind in 12 Internatsgruppen a 4 bis 18 Schüler eingeteilt und werden von Lehrern mit einem besonderen Aufgabenbereich, den sogenannten Hausältesten, beaufsichtigt. Viele Lehrer, die diese Betreuerfunktion übernehmen, leben auch direkt auf dem Schulgelände. Ein Internatswohnhaus besteht so meist aus einer bestimmten Anzahl von Schülerwohnungen, das heißt Doppelzimmern (nur im Abschlussjahrgang haben die Schüler ein Anrecht auf ein Einzelzimmer) und einer Lehrerwohnung, die direkt in das Gebäude integriert ist und von dem Lehrer mit Betreuerfunktion bewohnt wird.
Der Schulalltag dauert von 6:45 Uhr (Wecken) bis 17:45 (letzte Unterrichtsblocks) mit vielen Pausen. Eine feste Studienzeit von 17:45 bis 18:00 Uhr sowie Arbeitsgemeinschaften bis 19:00 Uhr und das sich anschließende gemeinsame Abendessen beenden den langen Tag der Schüler und Lehrer. An den Wochenenden werden oft außerschulische Sonderaktivitäten angeboten (Wettkämpfe in Sport, Ausflüge etc.). Die internen Schüler dürfen maximal alle drei Wochen nach Hause fahren, verbleiben aber ansonsten die ganze Zeit am Birklehof. Da um 22:00 Nachtruhe auf dem Gelände herrscht und Ausflüge nach Freiburg aufwendig beantragt werden müssen, ist das Abendprogramm der Jugendlichen stark eingeschränkt. Es gibt jedoch einen Partykeller, den die Oberstufenschüler am Freitag sowie am Wochenende bis 1 Uhr nachts besuchen dürfen. Dort darf Alkhohol verkauft, ausgeschenkt und verköstigt werden. Ansonsten ist der Betäubungsmittelkonsum auf dem gesamten Schulgelände strengstens verboten. Verstöße gegen die Schulordnung ziehen ernste Konsequenzen nach sich.

Persönliche Eindrücke bei der Schulbesichtigung
Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Unterrichtsleiter Hans Georg Bier führte uns ein Schüler der 11. Klasse auf dem Birklehof rum und erklärte uns die Schule. Wir gewannen einen Eindruck über das Schulgelände, den Unterricht am Birklehof, die Ideale der Schule, den Schulalltag und die besondere Atmosphäre, die an einem privaten Eliteinternat vorherrscht. Der sich liebevoll und ein wenig abgrenzerisch als „mit Herz und Seele Birklehofer“ bezeichnende Schüler gab uns einen tiefen Eindruck in das Internatsleben. Doch gerade dieser Eindruck erzeugte bei uns sehr ambivalente Reaktionen. Einerseits waren wir alle begeistert von der Hingebung der dort arbeitenden Pädagogen und dem zwar konservativen doch sicherlich überwiegend positiven Unterricht, in welchem das Bestmögliche mit den vorhandenen Ressourcen realisiert wurde. Andererseits waren viele von uns geschockt von dem elitären Bewusstsein und dem anscheinend vorherrschenden Snobismus innerhalb der Schülerschaft. Wir gewannen den Eindruck, dass diese sich als etwas Besonderes und Unvergleichliches betrachteten; ein Zitat des Schülers, der uns die Schule zeigte, soll dies verdeutlichen. Beiläufig und selbstverständlich erklärte er: „Birklehofer wissen eben, dass sie und ihre Eltern etwas ganz Besonderes sind.“
Lässt man sich jedoch von dem hohen aber sicher durch die immensen Kosten der Schuleigenverwaltung entstehenden Kosten des Internatsbetriebs von etwa 2500 Euro im Monat pro Kind sowie dem elitären Besonderheitsgehabe nicht abschrecken, so bietet der Birklehof sicher eine indiviualistische Ausbildung auf höchstem Niveau, die jeden Schüler mit seinen spezifischen Stärken und Schwächen wahrzunehmen versucht.

Kontakt: Christian Heinzmann: c.heinzmann@yahoo.de, Leonie Biehler Leo.Biehler@web.de

Freie Schule Dreisamtal (FSD)

Ort:
79199 Kirchzarten, Am Fischerrain 9

Zeitraum der Hospitation:
17.06.2009

Ansprechpartner:
Viktoria Böhler, Tel.: 07661 908348, E-Mail: buero(at)dreisamtalschule.de

Beschreibung der Schule:
Die Freie Schule Dreisamtal gründete sich aus einer Elterninitiative heraus im September 2004. Die damalige erste ist heute eine sechste Klasse. Seit dem 09. Juni 2008 ist neben der Grundschule auch die Erweiterung zur Hauptschule mit Werkrealschule genehmigt. Somit kann in der FSD bis einschließlich zur 10. Jahrgangsstufe unterrichtet werden. Als Folge dessen wurde die bis dahin altersgemischte Gesamtgruppe in Primaria (entspricht der 1. bis 3. Klasse) und Sekundaria (4. bis 6. Klasse) unterteilt. Nach wie vor finden jedoch bestimmte Angebote altersgemischt statt.

Die FSD lässt sich von Erfahrungen anderer Freier Schulen weltweit sowie von der Reformpädagogik des 2o. Jahrhunderts und Erkenntnissen der Neurobiologie, Psychologie und Pädagogik inspirieren.

Die FSD orientiert sich am Bildungsplan für Grundschulen in Baden-Württemberg. Schüler erhalten jedoch für ihre Leistungen weder Noten noch Zeugnisse, am Ende eines Schuljahres gibt es einen ausführlichen, individuellen Jahresbericht. Die FSD möchte eine "Pädagogik der Freiheit" umsetzen, der Respekt vor dem Kind wird besonders betont. Persönliche Freiheit und Mut zur Selbstbestimmung sollen gefördert werden. In der Praxis äußert sich dies in der Freiarbeit, die als fester Bestandteil im täglichen Stundenplan integriert ist.

Persönlicher Eindruck:
Die FSD ermöglicht es den Kindern, sich in kindgerechter Umgebung und mithilfe von ansprechenden Lernmaterialien (Montessori) zu bilden.
Die familiär geprägte Atmosphäre (gemeinsames Morgenritual, Saftpausen und Mittagessen) wirkte sich positiv auf das Lernverhalten der Schüler aus. Entspannte und motivierte Kinder suchten sich selbstverantwortlich und eigenständig, zumeist auch freudig, ihre Arbeitsmaterialien und widmeten sich diesen konzentriert.
In einer reformpädagogischen Schule wie der FSD wird besonders großer Wert auf ein gutes Lehrer-Schüler-Verhältnis gelegt. Der Lehrer soll Begleiter auf dem Lernweg und Vertrauensperson sein. Dass dies nicht in allen Fällen gelang, lag weniger am Konzept als vielmehr an den konkreten Lehrkräften.

Internetpräsenz:
http://www.freie-schule-dreisamtal.de

Hospitantinnen:
Ann Böckle ( ann.boeckle(at)gmx.de) und Christina Lammert (christina.lammert(at)neptun.uni-freiburg.de)

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