Schubs-Schule

Kontaktdaten: Klosterplatz 2d, 79100 Freiburg-Günterstal, Tel.: 0761/292989-18, email: schubs.jugendhilfe@stiftungsverwaltung-freiburg.de

Besuchsdatum: 10. Juli 2009, 8.30 bis 13.00
Teilnehmer: Nils Pönicke, Verena Färber, Sabrina Roy, Stefanie Öttl

Beschreibung der Schule: Die Schubs-Schule in Günterstal ist eine Schule für Erziehungshilfe und sozialpädagogische Betreuung für schulpflichtige Mädchen und Jungen. Die Schule ist staatlich anerkannt mit privater Trägerschaft (Waisenhausstiftung Freiburg). Die Lehrinhalte berücksichtigen den Bildungsplan für die Hauptschule.
Zielgruppe sind Jugendliche, die durch Störungen in ihrer persönlichen Entwicklung und aufgrund ihrer Lernprobleme als "nicht beschulbar" gelten. Meistens handelt es sich bei den Schülern um Schulverweigerer, die mit den traditionellen Unterrichtsformen der Regelschulen nicht zurecht kommen.
Neben dem Bildungsauftrag wird daher verstärkt Wert auf den Erziehungsauftrag gelegt, der durch intensive pädagogische Hilfen und Nachmittagsbetreuung bis 17.00 Uhr erreicht werden soll. Die Schule ist kein Internat, die Schüler wohnen meistens bei ihren Familien.
Durch die kleinen Lerngruppen (zwischen 4 und 5 Schülern), die individuellen Tageslernpläne und handlungsorientierten Unterricht wird versucht, den Lernbedürfnissen der Schüler gerecht zu werden und sie Schritt für Schritt von der Selbsttätigkeit zur Selbstständigkeit zu führen. Durch unterschiedliche Projekte und Freizeitaktivitäten, die von Lehrkräften begleitet werden, wird eine Verbindung zwischen Lern- und Lebenswelt hergestellt.
Feste Regeln, das gemeinsame Frühstück und der anschließende Morgenkreis bieten den Jugendlichen einen Orientierungsrahmen, der Sicherheit für zunehmend selbstständiges Handeln und Lernen bietet.

Personal: vier Lehrer (Ausbildung: Sonderschullehramt mit Schwerpunkt Erziehungshilfe), vier sozialpädagogische Fachkräfte, zwei Praktikanten bzw. Referendare.

Persönlicher Eindruck: Das Schulgebäude und die Lehrer haben einen sehr freundlichen und offenen Eindruck gemacht, bereits bei der Kontaktaufnahme als auch bei der Beantwortung unserer vielen Fragen am Besuchstag. Durch das gemeinsame Frühstück konnten wir auch erste Kontakte zu den Schülern knüpfen. In der Lerngruppe, die ich besuchen durfte (4 Jungen im Alter von 14 bis 16), herrschte eine ziemlich lehrerfeindliche Atmosphäre, die von verbalen Provokationen bis hin zu körperlichen Angriffen reichte (dem Lehrer wurde in der Pause auf dem Schulhof ein Eimer Wasser über den Kopf geschüttet). Von Unterricht konnte hier keine Rede sein, die Schüler wählten als Tagesplan meist Freizeitaktivitäten wie Malen, Gitarre spielen, Laufen oder Kochen. Die zehnminütigen Pausen wurden hauptsächlich zum Rauchen genutzt.
Ein Einblick in die anderen Lerngruppen hat mir gezeigt, dass dort die Situation etwas besser ist. Die Schüler lösten mathematische Aufgaben oder bereiteten sich auf eine Präsentation im Fach Englisch vor.
Im persönlichen Gepräch mit drei Lehrern wurde deutlich, dass sie ihren Beruf als sehr anstengend einstuften und ohne eine große Portion Idealismus und Humor, kombiniert mit einem dicken Fell, nicht durchführbar. Kein Lehrer war länger als drei Jahre an der Schule. Insgesamt war der Besuch der Schubs-Schule für mich eine eindrucksvolle Erfahrung mit etwas ernüchternder Wirkung. Zum einen aufgrund des ziemlich respektlosen Umgangs der Schüler mit den Lehrern und dem als hilflos empfundenen Lehrer meiner Lerngruppe, und zum anderen aufgrund der düsteren Zukunftsaussichten dieser jungen Menschen.

mein Name und Kontakt: Stefanie Öttl, stefanie.oettl@gmx.de

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