Freie Demokratische Schule "Kapriole"

Ort: Oberrieder Str. 20, 19117 Freiburg, inmitten des Wohngebiets unweit vom Unisportgelände, bequem mit der Straßenbahn Linie 1 (Haltestelle Emil-Götz-Str.) zu erreichen.
Ansprechpartner vor Ort (Kontaktdaten): Siehe Homepage.
Links: www.kapriole-freiburg.de — Homepage der Schule
www.sudval.org— Das Vorbild: Sudbury, MA

Garten
Beschreibung der Schule:
In Räumen der ehemaligen Arbeiterwohlfahrt untergebracht, hat sich die Kaprioleschule immer weiter räumlich ausdehnen und ihr Angebot erweitern können. Da die Schüler selbst die Räume renovieren und reinigen, ist alles etwas abgenutzt, hat aber einen gewissen Peter-Lustig-Charme, der authentisch wirkt. Außerdem sind die Räume von den Schülern nach Nationen benannt worden.

Die Kapriole ist eine Freie Demokratische Schule die sich am Modell der Sudbury Valley School (Massachusetts, USA) orientiert und sich so natürlich des Konzepts von Summerhill bedient.
Obwohl sie erst seit 5 Jahren weiterführende Schule ist, zählt sie bereits 130 Schüler, die lernen "wann, wo, und was sie wollen".

Finanzen:
Inzwischen anerkannt als Werkrealschule, erhält sie 60% der Förderung einer staatlichen Hauptschule; das Gesamtbudget wird daher durch einen Elternanteil von 60% gedeckt. Das Schulgeld (50-350 Euro) wird nach Selbsteinschätzung im Rahmen einer Fundraising-Party festgelegt. So werden die 16 Lehrer, die außerdem alle in Teilzeit angestellt sind und untertariflich bezahlt werden, finanziert. Ein Solitopf ermöglicht es, bei Bedarf das Gehalt im Einzelfall zeitweise aufzustocken, natürlich nur indem ein anderer Lehrer auf einen Teil seines Gehalts verzichtet.

Die Schule bietet keinen regulären Abschluss an, allerdings besteht die Möglichkeit, auf die Schulfremden-Haupt- und Realschulprüfung vorzubereiten und in diesem Sinne die Prüfungen extern abzulegen. Zudem ist angedacht, es auch aufs Abitur auszuweiten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass noch kein Jahrgang der Schüler alt genug ist, um in Frage zu kommen.

Welche Schüler und Lehrer da sind, lässt sich durch Drehtäfelchen auf einen Blick erkennen.
Organisationsformen: Die Schüler lernen in spontan gebildeten, altersgemischten Gruppen, da es keine Klassen gibt. Falls der Kontakt zu anderen Schülern innerhalb einer Altersstufe gewünscht ist, gibt es die Möglichkeit zu regelmäßigen Treffen innerhalb von "Stammgruppen'' oder sich spontan in den sogenannten "Nestern", feste Treffpunkte verschiedener Altersstufen, zu begegnen.
Ausserdem werden Mädchen- und Jungentage angeboten, die es ermöglichen, ohne die prüfenden Augen des anderen Geschlechts Neues auszuprobieren.
nest-kapriole

Schulversammlung: Trifft sich immer Donnerstags. Schüler entscheiden bei allem mit, inklusive Lehrplan und Einstellung von Lehrern. Sie ist nur in den seltensten Fällen verpflichtend (z.B. bei Diebstählen).
Dauer ist zwischen 45-60 Minuten, bei längerem Bedarf werden Arbeitsgruppen eingesetzt.

Stundenplan
Lehrplan: Nachdem Wünsche im Vorfeld über einen Fragebogen geklärt werden konnten, beschließt die Schulversammlung den Lehrplan, der allerdings nicht verpflichtend ist. Wohl aber werden für exotische Wünsche eigens kompetente Lehrer gesucht (z.B. für den Spanischunterricht).
Ergänzend werden Lerngruppen und Werkstattangebote durch Lehrer (und Schüler) angeboten.
Es gibt keine Notengebung, stattdessen persönlicher Brief, individuelle Gespräch. Eine Jahresmappe dokumentiert Lernfortschritte. Als Ergebnissicherung zum Ende des Schuljahres dient eine offene Bühne zur Präsentation des Erlernten.

Justizkommitee: wird bei Regelüberschreitungen auf "Anzeige" durch Schüler (oder Lehrer) tätig.
Zusammensetzung: Vorstand (2-3 gewählte Schüler), vier rotierende Beisitzer und ein begleitender Lehrer finden geeignete
Sanktionen, die von allen Beteiligten akzeptiert werden müssen. Auch Lehrer dürfen angezeigt werden (und anzeigen), sind daher nicht wie an anderen Schulformen Polizisten und Richter, sondern können sich auf ihre beratende Funktion konzentrieren. Dieses System funktioniert überraschend gut.

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